Es gibt zwei verschiedene elektrische Ladungen: positiv und negativ.
Gleiche Ladungen stoßen sich ab, unterschiedliche ziehen sich an.
(Z.B. zu sehen an elektrostatisch aufgeladenen Luftballons, die sich gegenseitig anziehen bzw. abstoßen.)
Abstoßungs-/Anziehungskraft größer, wenn
- Ladungsunterschied größer
- Abstand kleiner
Stärke der Kraft \(F\), die zwischen zwei Ladungen \(Q_1\) und \(Q_2\) herrscht, die sich im Abstand \(r\) zueinander befinden.
\( F = \frac{1}{4\pi \epsilon_0} \cdot \frac{Q_1 \cdot Q_2}{r} \)mit \( \epsilon_0 = 8,854·10^{-12} \) \( {\textnormal{As}}\over{\textnormal{Vm}} \) "Epsilon-Null"
Spannung U in Volt: Energie der fließenden Ladungen.
\( U = \) \( {E}\over{Q} \)Stromstärke I in Ampere: Anzahl der Ladungen, die pro Zeit fließen.
\( I = \) \( {Q}\over{t} \)Widerstand R in Ohm : Hemmt den Strom am Fließen.
\( U = R \cdot I \)Leistung P in Watt: Energie mal den Strom gibt an, wie viel Leistung im Stromkreis ist.
\( P = U \cdot I \)Analogie zum Wasserkreislauf für eine bessere Vorstellung des Vorgänge im Stromkreislauf.
Im Raum um einen elektrisch geladenen Körper besteht ein elektrisches Feld. In diesem wirken auf geladene Körper Kräfte. Sind zwei Körper unterschiedlich geladen, so herrscht zwischen ihnen ein elektrisches Feld, das vom positiv zum negativ geladenen Körper gerichtet ist.
Die grafische Darstellung von E-Feldern nennt man Feldlinienbilder. Die Feldlinien verlaufen immer von der positiven Ladung zur negativen und stehen senkrecht auf den Polen. Sie zeigen für jede Position an, in welche Richtung die Kraft auf eine positive Ladung wirken würde.
Zwei parallele Metallplatten werden an eine Spannungsquelle U angeschlossen. Durch die Spannung „kondensieren“ (verdichten) an einer Platte die Elektronen (gesamte Ladung –Q) und an der anderen werden ebenso viele abgezogen (Ladung +Q). Zwischen den geladenen Platten entsteht ein homogenes E-Feld.
Es wird ein Kraftmesser mit einer elektrischen Ladung zwischen die Platten gebracht. Für verschiedene Ladungen q wird die Kraft F gemessen, die auf diese Ladung wirkt.
Ergebnis: Ladung und Kraft sind proportional. Der Proportionalitätsfaktor ist die Stärke E des E-Feldes.
Der Quotient (Proportionalitätsfaktor) aus Kraft und Ladung ist immer gleich und gibt die Stärke des Feldes an.
\( E = \frac{F}{q} \) Einheit: \( [E] = \frac{N}{C} \) "Newton pro Coulomb"
\( F = q \cdot E \): Ladung mal Feldstärke
\( F = m \cdot g \): Masse mal Ortsfaktor
Eine geladene Kugel wird im elektrischen Feld eines Plattenkondensators an einem Faden der Länge L hängend durch die elektrische Kraft um das Stück s ausgelenkt. Die Kugel habe die Masse m und trage die positive Ladung q.
Die Auslenkung erfolgt so weit, bis die resultierende Kraft \( F_R \) aus \( F_G = m \cdot g \) und \( F_E = q \cdot E \) in Verlängerung des Fadens zeigt.
\( E = \frac{s \cdot m \cdot g}{L \cdot q} \)
Für kleine Winkel gilt: sin(a) ≈ tan(a)
\( \frac{s}{L} = \frac{F_E}{F_G} \) -> \( \frac{s}{L} = \frac{q \cdot E}{m \cdot g} \) -> \( \frac{s \cdot m \cdot g}{L} = q \cdot E \) -> \( \frac{s \cdot m \cdot g}{L \cdot q} = E \)
\( E = \frac{s \cdot m \cdot g}{L \cdot q} \)
Eine Kugel der Masse m = 0,5 g mit der Ladung q = 1,5 nC hängt an einem l = 2m langen Faden und wird im elektrischen Feld s = 6,0 cm weit ausgelenkt. (g ist 9,81 N/kg) Berechne die Feldstärke E.
\( E = \frac{s \cdot m \cdot g}{L \cdot q} = \frac{0,06 \cdot 0,0005 \cdot 9,81}{2 \cdot 1,5E-9} = 98100 N/C \)
Ein Kügelchen der Masse m = 0,40 g, das an einem Faden der Länge L = 1,0 m hängt und die Ladung q = 5,0 nC trägt, befindet sich in einem homogenen elektrischen Feld der Stärke E = 70 kN/C.
a) Berechne den Ausschlag s, um den sich das Kügelchen aus der Ruhelage bewegt.
b) Das Kügelchen berührt nun die negativ geladene Platte, trägt dann die Ladung q = −5,0 nC und pendelt in 10 Sekunden zwischen beiden Platten 40mal hin und 40mal her. Berechne die mittlere Stromstärke I.
(Erinnerung: I = „fließende Ladung pro Sekunde“)
a) Gegeben: m = 0,40 g, L = 1,0 m, q = 5,0 nC, E = 70 kN/C
Gesucht: s
Formel nach s umstellen und einsetzen: s = 8,9 cm
b) Gegeben: m = 0,40 g, l = 1,0 m, q = 5,0 nC, E = 70 kN/C
Zusätzlich gegeben: n = 40, t = 10 s
Gesucht: I
5,0 nC an Elektronen wird an der negativen Seite aufgenommen und an der positiven abgegeben. Zusätzlich werden 5,0 nC an der positiven abgegeben und an der negativen aufgenommen.
Insgesamt werden in 10 s also 40mal 10 nC transportiert.
I = "Ladung pro Zeit" = 400 nC : 10 s = 40 nA
\( I = \frac{Q}{t} \) (Stromstärke ist Ladung pro Zeit)
Wird über eine bestimmte Zeit \( t \) eine Ladung \( Q \) übertragen, so spricht man von elektrischem Strom \( I \).
Die Stromstärke gibt dabei an, wie viel Ladung pro Zeit fließt (z.B. wie viel Coulomb pro Sekunde).
Oder umgekehrt:
\( Q = I \cdot t \) (Ladung ist Stromstärke mal Zeit)
Fließt über einen Zeitraum \( t \) ein Strom der Stärke \( I \), so ist insgesamt eine Ladung von \( Q \) geflossen .
Fließt z.B. für 5 Sekunden ein Strom der Stärke 80 mA, so sind dabei 80 mA · 5 s = 400 mC geflossen.
Wie viel Ladung steckt in einem geladenen Kondensator? Und wie findet man das heraus?
Beide Platten werden über einen Widerstand verbunden. Die Ladung gleicht sich über den Widerstand allmählich aus. Es wird der Strom gemessen, der dabei insgesamt abfließt.
(Der Widerstand soll den Stromfluss etwas verlangsamen, damit man besser messen kann.)
Kondensator (Elko mit 1000 mF oder 470 mF), Widerstände ( \( R_1 \) = 10 k \( \omega \) und \( R_2 \) = 47k \( \omega \) ), Spannungsquelle ( \( U \) = 12 V), Amperemeter, Stoppuhr/Handy
Schaltung aufbauen (Auf Polung achten!). Kontakt für ca. 10 s schließen, um den Kondensator zu laden. Kontakt öffnen, Stromstärke \( I \) anfangs und alle 5 s, später alle 10 s messen.
Ein t-I-Diagramm zur Messung zeichnen. Der Flächeninhalt unter dem Graphen entspricht der gesamten Ladung, die abgeflossen ist. Um sie zu ermitteln, teilt man sie in Rechtecke ein, berechnet deren Flächen und zählt sie zusammen.
Im Plattenkondensator hängt die Stärke des E-Feldes von der anliegenden Spannung \( U \) und dem Plattenabstand \( d \) ab.
\( E = \frac{U}{d} \)
An einem Plako liegt eine Spannung von 2 kV an. Die Platten haben einen Abstand von 5 cm.
Berechne die Stärke des elektrischen Feldes.
Gegeben: U = 2 kV, d = 5 cm
Gesucht: E
E = U : d = 40.000 V/m
In einem Plako herrscht ein elektrisches Feld der Stärke 33 kN/C. Die Platten besitzen einen Abstand von 6 cm.
Berechne die Spannung, die an dem Plako anliegt.
Gegeben: E = 33 kN/C, d = 6 cm
Gesucht: U
Formel nach U umstellen: U = E ∙ d = 1.980 V
Ladung Q : stärkt E
Grund: Ein größerer Ladungsunterschied zwischen den Platten ergibt eine stärkere Kraft.
Fläche A> : stärkt E
Grund: Es passt mehr Ladung auf die Platten.
Spannung U : stärkt E
Grund: Die Ladung wird stärker auf die Platten "gedrückt".
Plattenabstand d : schwächt E
Grund: Die Kraft zwischen den Ladungen wird schwächer (siehe Coulomb-Gesetz in der Wiederholung oben).
Die Kapazität C gibt an, wie viele Elektronen ein Kondensator fassen kann, wenn eine bestimmte Spannung anliegt.
\( Q = \epsilon_0 \cdot \frac{A}{d} \cdot U \)
Da \( \epsilon_0 \cdot \frac{A}{d} \) bei einem Kondensator immer gleich bleibt und darüber bestimmt wird, wie viel Ladung bei einer bestimmten Spannung gespeichert ist, wird es zur Kapazität C zusammengefasst:
\( Q = C \cdot U \) mit \( C = \epsilon_0 \cdot \frac{A}{d} \)
Einheit: [ \( C \) ] = 1 F ("Farad")
1 F bedeutet, dass bei einer Spannung von 1 V eine Ladung von 1 C gespeichert wird.
In einem U-Q-Diagramm entspricht C der Steigung des Graphen.
(Beispiel siehe unten "Aufgabe: Diagramm")
Vorne stehen zwei Kondensatoren.
Links quadratisch: U = 12 V, d = 0,06 m, A = 0,2 m*0,2 m = 0,04 m²
Rechts rund: U = 4000 V, d = 0,02 m, A = Pi*r² = 0,051 m²
a.) Bestimme die Kapazität der beiden Kondensatoren.
b.) Berechne die Ladung, die in den Kondensatoren gespeichert ist.
c.) Berechne die Stärke des elektrischen Feldes zwischen den Platten.
a.) CL = 5,90 pF, CR = 22,6 pF
b.) QL = 65,4 pC, QR = 90,4 nC
c.) EL = 184,62 V/m, ER = 200.000 V/m
Das Diagramm zeigt die Ladung zweier Kondensatoren in Abhängigkeit von der Spannung. Bestimme die Kapazitäten C1 und C2 der Kondensatoren.
Die Kapazitäten entsprechen der jeweiligen Steigung:
C1 = 0,5 : 4 = 0,125 F
C2 = 0,25 : 4 = 0,0625 F
Abstandsverdoppelung: Aus \( d \) wird \( 2 \cdot d \)
Wenn die Spannungsquelle noch angeschlossen ist, bleibt \( U \) konstant.
Kapazität halbiert sich: \( \epsilon_0 \cdot \frac{A}{2 \cdot d} = \frac{1}{2} C \)
Ladung halbiert sich folglich auch: \( \frac{1}{2} C \cdot U = \frac{1}{2} Q \)
Feldstärke halbiert sich ebenfalls: \( \frac{U}{2 \cdot d} = \frac{1}{2} E \)
Wenn die Spannungsquelle nicht angeschlossen ist, kann keine Ladung nachfließen. Demnach bleibt \( Q \) konstant.
Kapazität halbiert sich: \( \epsilon_0 \cdot \frac{A}{2 \cdot d} = \frac{1}{2} C \)
Spannung verdoppelt sich folglich: \( Q = \frac{1}{2} C \cdot 2 \cdot U \)
Feldstärke bleibt konstant: \( \frac{2 \cdot U}{2 \cdot d} = \frac{1}{2} E \)
Link: Kondensatorlabor
Link: Quiz bei LEIFIphysik
Frage: Welche Gesamtkapazität ergibt sich, wenn man mehrere Kondensatoren zusammenschaltet?
Entscheidend ist dabei, ob sie parallel oder in Reihe geschaltet sind.
Die Spannung \( U \) ist in einer Parallelschaltung überall gleich: \( U = U_1 = U_2 \)
Auf beide Kondensatoren fließt Ladung: \( Q = Q_1 + Q_2 \)
\( Q = Q_1 + Q_2 \)
\(= C_1 \cdot U_1 + C_2 \cdot U_2 \)
\(= C_1 \cdot U + C_2 \cdot U \)
\(= (C_1 + C_2) \cdot U \)
Die Kapazitäten addieren sich.
Die Spannung \( U \) teilt sich in Reihe auf: \( U = U_1 + U_2 \)
Auf beiden Kondensatoren ist die gleiche Ladung, da der Strom gleich ist: \( Q = Q_1 = Q_2 \)
\( U = U_1 + U_2 \)
\(= \frac{Q_1}{C_1} + \frac{Q_2}{C_2} \)
\(= \frac{Q}{C_1} + \frac{Q}{C_2} \)
\(= Q \cdot ( \frac{1}{C_1} + \frac{1}{C_2} ) \)
\( \frac{1}{C} = \frac{1}{C_1} + \frac{1}{C_2} \)
Die Kehrwerte der Kapazitäten addieren sich.
Frage: Ändert es etwas am Kondensator, wenn anstatt Luft ein anderes Medium zwischen den Platten ist?
Durch das Medium zwischen den Platten (ein "Dielektrikum") steigt die Kapazität.
Die Steigerung der Kapazität wird durch einen weiteren Faktor \( \epsilon_r \) in der Formel angegeben, die "relative Permittivität" oder "Dielektrizitätszahl"
\( C = \epsilon_0 \cdot \epsilon_r \cdot \frac{A}{d} \)
\( \epsilon_0 \) = 8,854·10-12 gilt weiterhin.
Vakuum: \( \epsilon_r \) = 1 (genau)
Luft: \( \epsilon_r \) = 1,00059
Glas: \( \epsilon_r \) = 6 bis 8
Methanol: \( \epsilon_r \) = 32,6
Bariumtitanat: \( \epsilon_r \) = 1 000 bis 10 000
Wasser: \( \epsilon_r \) = 1,77
\( v = \sqrt \frac{2 \cdot e \cdot U}{m_e} \)
\( e \) = 1,6·10-19 C
\( m_e \) = 9,1·10-31 kg
Die el. Feldstärke ist \( E = \frac{F}{q} \) bzw. \( F = q \cdot E \)
Außerdem ist sie \( E = \frac{U}{d} \)
Eingesetzt ergibt das \( F = q \cdot \frac{U}{d} \)
Die Energie \( W \) ist allgemein \( W = F \cdot s \) bzw. hier \( W = F \cdot d \)
Und damit \( W = q \cdot \frac{U}{d} \cdot d = q \cdot U \)
Die Bewegungsenergie ist \( W_kin = \frac{1}{2} \cdot m \cdot v^2 \)
Wegen der Energieerhaltung gilt \( W = W_kin \)
Und damit \( q \cdot U = \frac{1}{2} \cdot m \cdot v^2 \)
Umgestellt nach \( v \) ergibt das \( v = \sqrt \frac{2 \cdot q \cdot U }{m} \)
(Geschwindigkeit eines Elektrons berechnen)